Innovationsprojekt VERENA an der Abt. VIII - Zukunftsstarter für intelligente Energiesysteme und Ladeinfrastruktur

April 1, 2023

Die Abt. VIII startet in das neue Forschungsprojekt "VERENA" und setzt die Kernkompetenzen der Wirtschaftsinformatik in der Schaffung intelligenter Ladeinfrastruktur ein. Das Innovationsprojekt „VERENA“ der INVEST BW Förderlinie befasst sich mit der Entwicklung einer IoT-Plattform, die es ermöglicht Software-Produkte von Drittanbietern über einen Service Store herstellerunabhängig an die Ladestation anzubinden. Somit soll das Energiesystem mit der Ladeinfrastruktur besser vernetzt werden, um den Herausforderungen des Energiesystems der Zukunft gerecht zu werden.

Durch den Ausbau erneuerbarer Energien und den Markthochlauf der E-Mobilität ergeben sich neue energiewirtschaftliche Herausforderungen und divergierende Anforderungen verschiedener Nutzergruppen im Bereich der privaten und halböffentlichen Ladeinfrastruktur. Durch die erstmalige Integration einer IoT (Internet of Things)-Plattform in die private und halböffentliche Ladeinfrastruktur wird es 3rd-Party-Anbietern von Software-Lösungen ermöglicht, ihre digitalen Services auf einer öffentlich zugänglichen Plattform anzubieten. Die Ladestationshersteller können über die Plattform, ähnlich wie bei einem App-Store, die Services in ihre Ladestation integrieren, die ihren Bedürfnissen entsprechen (z.B. PV-Laden, SmartHome, Energiemanagement). Dadurch können Ladestationen herstellerunabhängig durch Software-Lösungen modular erweitert und effizienter genutzt werden, da sie sich auf die Bedürfnisse der einzelnen Nutzergruppen anpassen lassen. Dies ist insbesondere bei zukünftigen Veränderungen und neuen Herausforderungen in der Energiebranche (z.B. dynamische Stromtarife, Bi-direktionales Laden) von hohem ökologischem und ökonomischem Vorteil.

Die Ladestationshersteller, die Softwarelieferanten und die Betreiber werden somit Teil eines Ladeinfrastruktur-Plattformökosystems. Hierfür werden die Ladestationen mit einer IoT-Komponente ausgestattet, welche die erhobenen Daten analysiert und den anderen Anwendungen über die Cloud bereitgestellt. Gestartet wird mit Anwendungen zum Energiemanagement und zur Integration von Fahrzeugdaten und Fahrtenbüchern. Nach Projektabschluss sollen weitere Partner in das Ökosystem angebunden werden. 

Das Projekt wird von der Universität Stuttgart, dem Technologie- und Softwareunternehmen chargeIQ GmbH und dem Ladestationshersteller Stöhr GmbH Metalltechnologie durchgeführt. Der Projektpartner chargeIQ GmbH entwickelt die IoT-Plattform Technologie und digitale Ladedienste. Des Weiteren integriert chargeIQ die 3rd-Party Partner Lösungen zu Fahrzeugdaten und Fahrtenbücher, Energiemanagement und Smart Home auf die Plattform. Der Projektpartner Stöhr GmbH Metalltechnologie wird im Rahmen des Projektes seine Produktlinie um die IoT-Technologie von chargeIQ erweitern. Dazu zählt die Hardwareintegration des IoT-Moduls, Anbindung an Ladecontroller und Aufbau von Prototypen für Pilottest. Der Projektpartner Universität Stuttgart wird im Projektvorhaben die Erfassung der Anforderungen und ihre Überführung in die Spezifikation auf Basis der Quality Function Deployment (QFD) Methodiken aus der ISO 16355 beisteuern und die Expertise im Bereich der Plattformökonomie für die erfolgreiche Anwendung in der Ladeinfrastruktur einbringen. Zudem sind Kenntnisse der Plattformökonomie in die Gestaltung der IoT-Plattform und die Konzeption des Ökosystems wichtig, die durch den Projektpartner beigetragen werden.  

Ergänzt werden die Projektpartner durch assoziierten Projektpartner: Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Ladestationshersteller PION Technology AG sowie dem Energiemanagementunternehmen Olmatic GmbH. 

Das ursprünglich ELISA genannte Projekt wurde aus markenrechtlichen Gründen in VERENA umbenannt.

Gefördert wird das Innovationsvorhaben durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Rahmen der Förderline INVEST-BW. Das Projekt ist im Februar 2023 gestartet und hat eine Laufzeit von 2 Jahren.  

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