DT-INFODATVO - ein Konzept zur Charakterisierung und Bewertung des Schutzbedarfs von Daten und Informationen
Die Universität Stuttgart hat in Zusammenarbeit mit dem Ferdinand-Steinbeis-Institut das Forschungsprojekt DT-INFODATVO gestartet, um den Datenaustausch zwischen Organisationen sicherer und effizienter zu gestalten. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ist es, Unsicherheiten beim Datenaustausch zu reduzieren und Organisationen dabei zu unterstützen, den Wert, die Risiken und den Schutzbedarf ihrer Datenassets, also digitalen Ressourcen besser einzuschätzen.
Datengetriebene Projekte gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie Unternehmen ermöglichen, Prozesse effizienter zu gestalten, innovative Lösungen zu entwickeln und flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren. Sie sind zudem entscheidend für die erfolgreiche Zusammenarbeit in Datenökosystemen und fördern eine nachhaltige Wertschöpfung. Ein zentrales Problem beim Datenaustausch bleibt jedoch die Zurückhaltung vieler Unternehmen. Obwohl Datenprodukte und der Austausch von Informationen in Datenökosystemen oder Data Spaces neue Wertschöpfungsmöglichkeiten bieten, bleibt dieses Potenzial der Daten oft ungenutzt. Häufige Ursachen sind unklare rechtliche Rahmenbedingungen, Unsicherheiten beim Schutz sensibler und wettbewerbsrelevanter Daten sowie und Schwierigkeiten bei der Bewertung des Datenaustauschmehrwerts.
Im Rahmen des Forschungsprojekts wird ein Konzept zur Bewertung und Charakterisierung von Datenassets entwickelt. Mit diesem Ansatz können Unternehmen datengetriebene Projekte transparenter und sicherer umsetzen, während Datentreuhänder als Vermittler agieren und den Austausch zwischen verschiedenen Akteuren erleichtern.
Das erste Ergebnis des Projekts, veröffentlicht im Paper „Enabling Inter-Organizational Data Sharing: Towards a Method for Assessing Data Assets“, auf der International Conference on Software Business, stellt eine Taxonomie vor. Die Taxonomie ermöglicht es die Daten nach Schlüsselmerkmalen wie Schutzbedarf, Wert und Risiken systematisch zu bewerten. Auf Basis dieser Taxonomie können strukturierte Prozesse entwickelt werden, die Unternehmen helfen, Daten gezielt und sicher auszutauschen.
Neben der wissenschaftlichen Arbeit liegt ein Schwerpunkt auf der praktischen Umsetzung. Durch strukturierte Prozesse und klare Standards sollen Unternehmen nicht nur Daten effizienter teilen, sondern auch ihre Rolle in digitalen Ökosystemen stärken.
Das Projekt wird noch bis Ende 2025 vom BMBF gefördert. Seitens unserer Abteilung übernimmt Dimitri Petrik die Projektleitung. Das Projekt verspricht wertvolle Ergebnisse für Unternehmen und die Forschung im Kontext der Datenökonomie. Gleichzeitig leistet es einen bedeutenden Beitrag zur Förderung von Innovationen und zur Entwicklung transparenter, sicherer Datenräume.