Die Abbildung realer Objekte in digitale Modelle (Digitalisierung) erfährt in industriellen Betrieben aktuell unter dem Schlagwort Industrie 4.0 eine hohe Beachtung, da diese als Grundlage für eine Steigerung der Ressourceneffizienz, des Time to Market sowie der Flexibilität gesehen wird. Hierbei entstehen Digitale Produktmodelle, Digitale Produktionseinheitenmodelle und Digitale Fabrikmodelle, die primär geometrische und technische Informationen enthalten. Diese ergänzen die in Unternehmen bereits etablierte digitale Abbildung betriebswirtschaftlicher Bereiche, wie z.B. das Finanz- und Rechnungswesen. Insgesamt entstehen damit vollständig abgebildete Digitale Fabriken. Hierdurch eröffnen sich neue Felder im Bereich der IT-basierten Entscheidungsunterstützung, wobei zum ersten Mal die gesamte Leistungserstellung, d.h. sowohl geometrische, technische als auch betriebswirtschaftliche Aspekte ganzheitlich berücksichtigt werden können.
Erkenntnisgegenstand der Forschung ist, wie mittels der ganzheitlichen Digitalisierung industrieller Unternehmen eine Verbesserung der Entscheidungsunterstützung herbeigeführt werden kann. Einen Überblick über den Forschungsrahmen gibt die folgende Abbildung.
Der Forschungsbereich umfasst:
- die Anbindung heterogener Quellsysteme, im Speziellen technischer Anwendungssysteme,
- Extraktions-, Transformations- und Ladeprozesse nicht betriebswirtschaftlicher Daten,
- die multidimensionale Aufbereitung und Speicherung in domänenspezifischen Data-Warehouses (mDWH und pDWH),
- die Erstellung von Analysetemplates, insbesondere auf Basis prädiktiver Verfahren,
- die Gestaltung interaktiver Portale mit Methoden der Digitalen Fabrik (Simulation etc.).
Ziel der gestaltungsorientierten Industrial Intelligence-Forschung ist die Erstellung und Testung von Konzepten die dazu beitragen, das industrielle Unternehmen wettbewerbsfähiger, d.h. primär wandlungsfähiger und ressourceneffizienter, werden. Die Forschung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Anwendern aus der Praxis sowie Softwareherstellern. Bei Interesse freuen wir uns wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen.
Im Forschungsbereich Industrial Intelligence werden z. Zt. folgende Themenkomplexe adressiert:
Intuitive Simulationslösungen zur Unterstützung strategischer Entscheidungen
Die neue Generation von Top-Managern ist mit der Computertechnologie aufgewachsen und besitzt längst keine Berührungsängste mehr beim interaktiven Umgang mit anspruchsvollen IT-Systemen. Vielmehr erwarten Entscheidungsträger heute Unterstützungssysteme, die – analog zu interaktiven Computerspielen – über komfortable Benutzeroberflächen, leistungsfähige Simulations- und Optimierungsfunktionalitäten und ansprechende Präsentationsmöglichkeiten verfügen. Erste Ansätze veranschaulichen grundsätzliche Einsatzgebiete der Simulation-/Optimierung im strategischen Management industrieller Unternehmen.
Analytisches CRM in unternehmensweit integrierten Infrastrukturen
Untersucht werden Gestaltungsoptionen für eine prozessübergreifende Integration von Kundendaten sowie deren Potentiale. Im Mittelpunkt steht insbesondere eine Integration des analytischen CRM mit Systemen aus der Produktentwicklung (PDM, CAD).
Web 2.0-Technologien in den frühen Phasen des Innovationsprozesses
Der Fokus dieser Untersuchungen liegt auf der Nutzung von Web 2.0-Technologien im Bereich der Ideengenerierung und -Selektion. Erste Konzepte thematisieren die Integration von Ideenwettbewerben etc. in BI-Infrastrukturen.
Kontakt
Jens F. Lachenmaier
Prof. Dr.Akademischer Mitarbeiter
Henning Baars
Dr.Akademischer Oberrat