Im Paper wird ein neues Liquiditätsmaß für den Optionsmarkt entwickelt. Bisherige Methoden zur Messung der Liquidität von Optionen – also wie einfach und günstig sich diese handeln lassen – stoßen in der Praxis oft an ihre Grenzen. Sie erkennen zum Beispiel Phasen großer Marktunsicherheit nicht zuverlässig, bewerten selten gehandelte Optionen fälschlicherweise als besonders liquide und reagieren empfindlich auf kleine Veränderungen in der Ausgestaltung der Option (z. B. ob sie im oder am Geld ist). Um diese Schwächen zu beheben, wird im Paper eine neue Methode vorgestellt, Optionsliquidität zu messen: der Elasticity-Adjusted Spread (EAS). Herkömmliche Maße wie der relative Bid-Ask Spread – also die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis relativ zum Optionspreis – sind bei Optionen oft irreführend, weil Optionspreise im Vergleich zum zugrunde liegenden Aktienkurs sehr klein sein können und stark auf Veränderungen reagieren. Schon kleine Unterschiede zwischen Optionen können dadurch das Bild der Liquidität stark verfälschen. Der EAS begegnet diesem Problem, indem er die Handelsspanne in Beziehung zu dem Betrag, der nötig ist, um das Risiko der Option durch den Handel mit der zugrunde liegenden Aktie abzusichern. Damit misst der EAS die Handelskosten nicht relativ zum (mitunter kleinen) Preis der Option, sondern bezogen auf das tatsächliche wirtschaftliche Risiko, das mit der Option verbunden ist. So entsteht ein deutlich robusteres und vergleichbares Bild der Liquidität. Anhand von rund 700 Millionen Optionstrades an US-Börsen (2004–2021) wird gezeigt, dass der EAS Marktkrisen zuverlässig erkennt, mit fundamentalen Marktgrößen zusammenhängt und auch in vereinfachter Form für den breiten Einsatz in Wissenschaft und Praxis geeignet ist.
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